HOWOGE Quartier Sewanstraße

Berlin, Deutschland

HOWOGE errichtet CO2-neutrales Quartier mit 99 Wohnungen in Berlin-Lichtenberg. Auf einem rund 5.400 Quadratmeter großen Areal an der Lichtenberger Sewanstraße hat die HOWOGE ein Quartier errichtet, das die Klimaschutzziele der Bundesregierung bereits heute übererfüllt und gleichzeitig sozialen Wohnraum bietet. So werden 50 Prozent der Wohnungen gefördert. Durch die energetisch optimierte Bauweise und den Einsatz innovativer Gebäudetechnik konnten die zwei achtgeschossigen Gebäude zudem als klimaneutrale KfW-40-Plus-Energieeffizienzhäuser realisiert werden. Zusätzlich erhalten die Mieter der insgesamt 99 Wohnungen die Möglichkeit, umweltfreundlichen und gleichzeitig günstigen Mieterstrom zu beziehen.

Neben der energetisch optimierten Bauweise von Gebäuden (Fassadendämmung und anderen wärmeübertragenden Flächen wie Fenster, Türen und Decken) spielt die Energietechnik eine maßgebliche Rolle bei der Errichtung klimaneutraler Immobilien. „Klimaneutralität bedeutet, dass ein Gebäude nur so viel CO2 ausstößt, wie die Natur auch wieder abbauen kann“, erläutert Kay Gröne, Energiemanager der HOWOGE Wärme GmbH. „Diese Größe ist für Gebäude mit 7 Kilogramm CO2 pro Quadratmeter und Jahr definiert. Hier in der Sewanstraße konnten wir mit einem Wert von -4 Kilogramm sogar eine negative CO2-Bilanz erreichen“. Möglich wird das durch ein ganzheitliches Energiekonzept, das dezentrale Trinkwasserstationen mit niedrigen Systemtemperaturen, kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung, eine Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher sowie grünen Mieterstrom zusammenführt.

Zahlen und Fakten

  • Preisträger Bundespreis UMWELT & BAUEN 2020, Kategorie Wohngebäude
  • Besonders innovativ sind die dezentralen Trinkwasserstationen für die Warmwasserbereitung. Die CO2-Einsparung ergibt sich hier vor allem durch niedrige Systemtemperaturen.
  • „Herkömmliche Systeme erwärmen das Wasser zentral auf 60 Grad und verteilen dies im Haus. Das führt aufgrund der hohen Temperaturen und langen Wegen zu enormen Wärmeverlusten“, weiß Burghard Fleischhauer, der bei der HOWOGE für die Technische Gebäudeausrüstung der Neubauten verantwortlich ist. „Unsere Trinkwasserstationen erwärmen das Wasser lediglich auf 45 Grad und auch erst dann, wenn der Hahn aufgedreht wird. So ergibt sich eine Energieersparnis von bis zu 30 Prozent.“
  • Ein weiterer Vorteil: Das System benötigt weniger Rohrleitungen. Interne Berechnungen haben ergeben, dass bei einem Projekt mit rund 600 Wohnungen allein durch diesen Fakt ca.120 Quadratmeter Nutzfläche mehr entstehen können, z.B. für Wohnflächen, Kinderwagen- und Rollatorenräume oder Fahrradstellplätze.
  • Neben der Trinkwasserstation verfügt jede Wohnung über eine Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung. Das Prinzip funktioniert, indem die verbrauchte, warme Luft nach außen geleitet und gleichzeitig kalte Luft angesaugt wird. So wird die Wärme der verbrauchten Abluft verwendet, um die frische und kalte Außenluft ganz ohne Heizung auf angenehme Temperaturen zu bringen. Auf diesem Weg kann ein Wärmerückgewinnngsgrad von bis zu 82 Prozent erreicht werden.
  • Abgerundet wird das Konzept durch die Photovoltaikanlage mit 402 Modulen auf dem Dach sowie den Batteriespeicher im Erdgeschoss. Die Photovoltaikanlage hat eine Leistung von 145 kWpeak und wird von der HOWOGE Wärme betrieben, die den Strom als günstigen, CO2-freien Mieterstrom vom eigenen Dach anbietet. Die Strompreise liegen rund 3 Cent pro Kilowattstunde unter den vergleichbaren Markttarifen und leisten damit einen spürbaren Beitrag zu einer günstigen Gesamtmiete.
  • „Zunächst rechnen wir mit warmen Betriebskosten von 80 Cent und liegen damit schon jetzt 10 Cent unter dem Berliner Durchschnitt“, so Kay Gröne.

Wenn alle Wohnungen in Deutschland CO2-neutral wären, würde sich der deutsche Overshoot Day um 14 Tage nach hinten verschieben. Beispiele für CO2-neutrale Häuser gibt es bereits, wie z.B. die der HOWOGE.

MoveTheDate-Möglichkeiten

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Der German Overshoot Day ist viel zu früh. Gemeinsam können wir das Datum verschieben (#MoveTheDate). Dieses Projekt unterstützt städtische Akteure dabei, Lösungen zu finden, die eine Zukunft schaffen, die sie sich wünschen.

Das Projekt wird durch das Collaborating Centre on Sustainable Consumption and Production (CSCP) aus Wuppertal und Global Footprint Network durchgeführt und durch die Stiftung Mercator finanziert.

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